Samantha Parisi

Team Apulien

Mariella ist gebürtige Sizilianerin und kümmert sich um die Streuner ihrer Gegend in der Nähe von Palermo, seitdem sie denken kann. Wir unterstützen sie, indem wir auch einige ihrer Schützlinge auf unserer Seite vorstellen und ihr bei der Vermittlung in den deutschsprachigen Raum behilflich sind. Das Problem auf der Insel Sizilien ist “wie eigentlich überall im Süden, nur verstärkt“, sagt Mariella und sie will damit ausdrücken, dass die Bevölkerung Tieren gegenüber keinerlei Empathie zeigt. Das sind Nutzgegenstände und fertig, entweder zum Essen oder – im Falle von Hunden – als Bewacher in viel zu engen Zwingern oder an der kurzen Kette, Welpen auch manchmal einfach nur als Spielzeug für die Kinder…

Wenn man sie nicht mehr braucht oder sie krank oder alt sind, werden sie ausgesetzt, entsorgt oder man lässt sie einfach sterben. So ist es für die meisten Sizilianer undenkbar, Geld für ihre Hunde (oder Katzen) auszugeben, etwa für artgerechtes Futter oder den Tierarzt. Sie bekommen, wenn überhaupt, ein paar Essensreste und sollen sich ansonsten selber ihr Futter erjagen.

Mariella hat immer um die 30 Vierbeiner bei sich Zuhause, darunter viele Welpen. Alles Tiere, die sie irgendwo aufgelesen hat weil sie alleine auf der Straße nicht überlebt hätten. Zusammen mit ihrem Mann hat sie auf ihrem Grundstück Gehege gebaut, damit sie die Neuankömmlinge zunächst isolieren kann, um sie dann in Gruppen zu integrieren. Zu Beginn war das alles sehr schwierig, aber mittlerweile hat sie da einige Erfahrung. So sind dann auch die Hunde, die sie vermittelt, bereits gut sozialisiert und damit besser vorbereitet auf ihr neues Leben. Mariella arbeitet zudem mit dem Canile ihrer Gemeinde zusammen, der Platz für etwa 70 Hunde hat. Auch hier versucht sie, einige der Hunde in ein besseres Leben zu vermitteln.

“Es ist noch ein weiter Weg“, sagt sie. “Aber jeder kleine Schritt ist es wert und hilft denen, die keine Lobby haben“. Das Schönste für sie: Einen Hund, den sie gerettet hat, glücklich mit seiner neuen Familie zu sehen.