Deportation – was bedeutet das eigentlich?
In Italien ist alles ein bißchen anders als z.B. in Rumänien: Es gibt keine Tötungsstationen sondern Canili, diese sind aber nichts anderes als „Hundeverwahranstalten“, anders kann man dieses System nicht nennen…
Seit 1991 verbietet das Gesetz das Töten von Straßentieren. Daraus hat sich ein lukratives Business entwickelt, denn die Tiere, die eingefangen oder abgegeben werden, kommen in ein „Tierheim“ nur für Hunde und der Betreiber erhält von der Gemeinde Geld pro Tag und pro Hund.
Jedes Canile hat Genehmigungen für eine bestimmte Anzahl von Hunden, die aufgenommen werden dürfen. Ist diese Zahl überschritten, müssen einige Hunde verlegt werden. Meist handelt es sich dann um die Hunde, die noch nicht so lange im städt. Tierheim sind – also je kürzer der Aufenthalt, je eher stehen sie auf der befürchteten Liste der Deportation. Oft sind es dann die jungen Hunde, die als Welpen, mit oder ohne Muttertier, aufgewachsen sind.
In der Regel kommen sie dann in ein privates, aber von der Gemeinde bezahltes Canile, welches quasi jeder mit ein paar Auflagen eröffnen kann. Oft sind diese dann nur primitiv zusammengezimmerte Zwinger oder Verschläge, die nur dem einen Zweck dienen: so viel wie möglich mit den Hunden verdienen… sie bekommen das billigste Futter, nur die allernötigste medizinische Versorgung und leben 10,12,15 Jahre in einem Zwinger, oft sogar in Einzelhaft, bis sie dann irgendwann einsam sterben, ohne jemals ein Zuhause oder auch nur ein paar Streicheleinheiten bekommen zu haben. Ein Körbchen zum schlafen? Fehlanzeige! Eine alte, zerfressene Palette oder der vollgekackte Zwingerboden, hohe Wände, wo man nicht raussehen kann… das ist dann ihr „Zuhause“, für viele Jahre weil empathielose Menschen so entschieden haben.
Die Hunde dort wieder herauszuholen ist sehr schwierig, da natürlich nicht erwünscht von den Betreibern. Und wenn es gleich mehrere Hunde sind, braucht es die Genehmigung vom Bürgermeister mit einer aussagekräftigen Begründung… Tierschützer in Italien zu sein ist hart, denn trotz all diesem Elend ist der bürokratische Weg sehr steinig…
Es gibt natürlich auch Ausnahmen mit ordentlich geführten Zwingeranlagen, doch der Großteil in Süditalien ist einfach nur die Hölle für viele Hunde, die in dieses System hereingeboren wurden…