Ina rettet Hunde die keiner will
Wir sind ein bißchen stolz und möchten das gerne mit euch teilen
Beiträge über den Tierschutz findet man in den italienischen Medien leider eher selten. Daher freuen wir uns sehr über diesen Artikel in der regionalen Tageszeitung
Unsere Vorsitzende Ina wurde von einem Journalisten um ein Interview gebeten, den Text haben wir für euch übersetzt.
Auch wenn der Artikel nicht so wirklich die traurigen Lebensumstände der unendlich vielen, insbesondere alten Hunde thematisiert hat, die in Italien hinter Gittern leben müssen, ist es zumindest ein kleiner Schritt in die richtige Richtung – nämlich die Bevölkerung auf die Situation aufmerksam zu machen. Danke fürs Lesen und Teilen!
Hier nun die Übersetzung:
𝐖𝐢𝐞 𝐈𝐧𝐚 𝐝𝐢𝐞 𝐇𝐮𝐧𝐝𝐞 𝐫𝐞𝐭𝐭𝐞𝐭, 𝐝𝐢𝐞 𝐧𝐢𝐞𝐦𝐚𝐧𝐝 𝐰𝐢𝐥𝐥
𝙎𝙞𝙚 𝙝𝙞𝙡𝙛𝙩 𝙃𝙪𝙣𝙙𝙚𝙣, 𝙙𝙞𝙚 𝙨𝙚𝙞𝙩 𝙫𝙞𝙚𝙡𝙚𝙣 𝙅𝙖𝙝𝙧𝙚𝙣 𝙝𝙞𝙣𝙩𝙚𝙧 𝙙𝙚𝙣 𝙂𝙞𝙩𝙩𝙚𝙧𝙣 𝙙𝙚𝙧 𝘾𝙖𝙣𝙞𝙡𝙞 𝙡𝙚𝙗𝙚𝙣
𝙑𝙞𝙚𝙡𝙚 𝙃𝙪𝙣𝙙𝙚 𝙞𝙣 𝙉𝙤𝙩 𝙬𝙪𝙧𝙙𝙚𝙣 𝙙𝙪𝙧𝙘𝙝 𝙞𝙝𝙧𝙚 𝘼𝙧𝙗𝙚𝙞𝙩 𝙗𝙚𝙝𝙖𝙣𝙙𝙚𝙡𝙩, 𝙜𝙚𝙧𝙚𝙩𝙩𝙚𝙩 𝙪𝙣𝙙 𝙞𝙣 𝙜𝙪𝙩𝙚 𝙃ä𝙣𝙙𝙚 𝙫𝙚𝙧𝙢𝙞𝙩𝙩𝙚𝙡𝙩.
Frida ist ein mittelgroßer Hund mit neugierigen, wachen Augen und langem Fell.
Einige Hundeexperten würden sagen, dass sie ein Mischling ist, der vielleicht von einem Cavalier King und einigen streunenden Hunden abstammt.
Frida ist zwölf Jahre alt und bevor sie zum Tierarzt gebracht wurde, um sie vor der Adoption untersuchen zu lassen, hatte sie noch nie den Canile verlassen.
Wenn Frida ihre letzten Lebensjahre außerhalb des Zwingerkäfigs verbringen kann, geliebt und geknuddelt von einer Familie, dann ist das dem ständigen und täglichen Engagement von Ina Fumarola zu verdanken, einer Tierschützerin, die seit Jahren dafür kämpft, Hunden Würde zu geben – vor allem jenen, die niemand mehr will, die krank oder zu alt sind, vielleicht nicht für Instagram oder Spaziergänge im Stadtzentrum geeignet.
𝗜𝗻𝗮𝘀 𝗠𝗶𝘀𝘀𝗶𝗼𝗻: 𝗗𝗶𝗲 ä𝗹𝘁𝗲𝘀𝘁𝗲𝗻 𝗛𝘂𝗻𝗱𝗲 𝗮𝘂𝘀 𝗱𝗲𝗺
𝗖𝗮𝗻𝗶𝗹𝗲 𝘇𝘂 𝗵𝗼𝗹𝗲𝗻
Frida wird bald zu einer internationalen Adoption aufbrechen, denn: „Es ist schwierig für diese Hunde hier ein Zuhause zu finden und ich muss oft Familien im Norden oder im Ausland finden.“
Angefangen hat alles vor ca. sechs Jahren.
Ina Fumarola ist Deutsche, verheiratet mit einem Mann aus Martina und lebt seit vielen Jahren in hier. Vor sechs Jahren fand sie nahe der örtlichen Schwimmhalle einen ausgesetzten Welpen, einen kleinen Streuner.
Sie wollte ihn nicht auf der Straße zurücklassen und versuchte alles, um ein Zuhause für ihn zu finden, zunächst über das örtliche Veterinäramt. „Sie rieten mir, ihn dorthin zurückzubringen, wo ich ihn gefunden hatte“, sagt sie ungläubig.
Dieser Hund heißt Pepe und lebt nun seit sechs Jahren bei Ina – im Haus oder im Garten, zusammen mit drei anderen Findlingen.
Es war wahrscheinlich ihre Perspektive als Aussenstehende, welche Ina dazu bewegte, sich um die Hunde zu kümmern, die niemand mehr will.
Ein beständiges und kostspieliges Engagement, das sie nur dank der Spenden von Unterstützern bewältigen kann.
„Es ist nicht leicht“, erklärt sie, „denn es ist, als ob alte oder kranke Hunde es nicht wert wären, gepflegt zu werden“.
Es ist wohl die hiesige bäuerliche Mentalität, jenes Erbe, das in den Haustieren seit jeher kaum mehr sieht als einen Gebrauchsgegenstand, der, sobald er krank wird, nicht mehr nützlich ist.
Ein Erbe, das Ina und den Wunsch, Gutes zu tun, „die Misshandlung von Tieren zu verhindern“, nicht beeinträchtigt hat, erklärt Fernando Caroli, wohlbekannter Tierarzt in Martina Franca, der zusammen mit seiner Kollegin Angelita Colucci den Kampf von Ina Fumarola durch die Pflege auch der scheinbar verzweifelsten Fälle unterstützt.
„Wir behandeln derzeit drei Hunde, einer davon wurde von einem Auto angefahren. Er wurde in Tarent in der dafür zuständigen Tierklinik mehr schlecht als recht operiert und anschließend mit einer anhaltenden Osteomyelitis und einem aus der Wunde herausragenden Nagel in den Canile gebracht“.
Schreckliche Geschichten für alle, die Tiere lieben, aber auch für diejenigen, die sich Gedanken darüber machen, wie öffentliche Gelder ausgegeben werden.
„Alles, was es bräuchte, ist ein bisschen mehr Sensibilisierung“, erklärt Ina, „denn es wäre schön, wenn die Familien vor Ort darauf achten, dass sich ihre Hunde nicht ungewollt vermehren.
Ein alter Kampf vieler Tierschützer, die immer wieder versuchen, das Problem durch Sterilisationskampagnen in den Griff zu bekommen.
Hunde sind Lebewesen, kein Spielzeug. Es ist leider hierzulande nicht ungewöhnlich, dass man sie immer noch an zu kurzen Ketten oder in viel zu kleinen Käfigen vorfindet.
Dort leben sie dann, – bescheiden nur mit dem Blick auf ihren Besitzer gerichtet, der ihre ganze Welt, ihren Horizont darstellt.
Ina möchte mit ihrem ständigen Engagement eine Botschaft weitergeben: „Frida konnte ich helfen. Aber bei so vielen anderen wird es zu spät sein“.